Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone - Staatstheater Ruse begeisterte mit bulgarischer Erstaufführung des Weltbestsellers.

Christopher Boone ist fünfzehn Jahre, kennt alle Länder und deren Hauptstädte UND sämtliche Primzahlen bis 7507. Er liebt die Farbe Rot. Unordnung, Überraschungen und fremde Menschen versetzen ihn in Panik. Christopher leidet an einer Form von Autismus. Eines nachts wird der Pudel des Nachbarn mit einer Mistgabel umgebracht. Damit beginnt für Christopher eine einschneidende Erfahrung, die ihn veranlasst, aus seiner kleinen, fest verankerte Welt auszubrechen: für ihn bedeutet es, allen Mut zusammenzunehmen, um mit seinen Vorhaben in der Welt der Erwachsenen zu leben ...

Mit der Premiere von "Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone" nach dem Bestseller-Roman THE CURIOUS INCIDENT OF THE DOG IN THE NIGHT-TIME von Mark Haddon unter der Regie von Theaterchef Boian Ivanov fand die bulgarische Erstaufführung im Staatstheater Ruse statt.


In mehrfacher Hinsicht eine gelungener Abend mit zwei ausgezeichneten Gastdarstellern:

Kaloyan Zhelev – Christopher
Stoyan Radev – Christophers Vater

und der Manschaft des State Drama Theatre “Sava Ognyanov” Ruse


Eigentlich war sie leer, die Bühne des großen Hauses, lediglich vier drehbare, halb offene Quader hatte sich Bühnenbildnerin Vanina Tsandeva einfallen lassen, die ab und zu dazu dienten, Räume zu erschaffen, zumeist jedoch Projektionsflächen für die Videoeinspielungen von Todor Todorov bildeten. Letzterer fiel angenehm auf, indem er die Story sehr dezent punktuell beleuchtete, die fiktiven Zeichnungen des Hauptakteurs ermöglichte, beziehungsweise in animierter Form den Fortschritt der Geschichte vermittelte.

Wie in der Vorlage von Mark Haddon und der Bühnenadaption von Simon Stephens waren sämtliche Figuren darauf angelegt, den Protagonisten des Stückes zu bedienen.


Der junge Schauspieler Kaloyan Zhelev aus Sofia debütierte in der Rolle des 15 Jahre alten Christopher Boone in Ruse. Er bewies sein Talent als Mitzwanziger, den 15-jährigen sowohl in linkischen Bewegungsabläufen als auch in Sprache und Ausdruck eines Pubertierenden mit Asperger-Syndrom überzeugend darzustellen. Über 100 Minuten vermittelte er glaubhaft Kontakt- und Kommunikationsstörungen eines autistischen Jungen mit Einschränkungen im Interaktionsverhalten, mangelndem Einfühlungsvermögen, intensiven Spezialinteressen und das Festklammern an alltäglichen Gewohnheiten und Ritualen.

In rasantem Tempo, umgesetzt durch raschen Wechsel der Bühnen-Versatzstücke durch die Darsteller und hastende Bewegungsabläufe, in denen  auf keinen Fall der Christopher berührt werden durfte, da dies ihm äußerste Schmerzen bereitete, schuf Choreografin Tatjana Sokolova fließende Szenen, deren Gesamtabfolge einem geschnittenen Film nahekam.

Boian Ivanov gelang es mit Geschick und sozialpsychologischen Einfühlungsvermögen, dem Autor gerecht zu werden, kein Stück über Autismus zu inszenieren, sondern “die würdevolle Darstellung eines Außenseiters als literarische Figur zu schaffen, sowie Mitgefühl und Verständnis für seine Individualität zu wecken“.  Ohne mechanisch-pathetisch zu sein, erzeugte er beim Publikum Empathie für den Außenseiter. (von Dieter Topp)

“THE CURIOUS INCIDENT OF THE DOG IN THE NIGHT-TIME” based on the bestseller novel by Mark Haddon, stage adaptation by Simon Stephens
Translated by: Lyubov Kostova
Directed by: Boian Ivanov
Set and costumes: Vanina Tsandeva
Music by: Hristo Namliev
Choreography: Tatyana Sokolova
Video mapping: Todor Todorov

Cast: Kaloyan Zhelev – guest actor, Stoyan Radev – guest actor, Kristiana Tsenkova, Yasena Gospodinova, Ivaylo Draganov, Kadri Habil, Milen Dimitrov, Ventsislav Petkov, Nadya Bancheva
The project is implemented with the financial support of the National Culture Fund.

Can lying be with good intentions? How well do we know the person next to us? Are we ready to accept others as they are when they are different?
The 15-year-old Christopher conducts his own investigation.
Criminal plot spins his family and neighbours  into a kaleidoscope and he faces the biggest ordeal in his life so far.
The cornerstone is lying, but a world, built on logic doesn't tolerate this.
The emotional charge and dynamic action as well as facing the perceptions of the different are the director's provocation to the audience.


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