Dr. Kurt Fleckenstein gestaltete eine Edelstahlplastik für die Preisträgerin 2005.
Die Skulptur, 40cm hoch und 5kg schwer, bestehend aus zwei miteinander verbundenen Edelstahlkreisen, wurde am 22. Oktober 2005 im Rahmen eines Festaktes zur diesjährigen Preisverleihung in Budapest überreicht.


"Minimalismus in Bewegung" - Objekt KulturPreis Europa 2003

Faszination für geometrische Formen
Klare geometrische Formen, zweidimensional oder auch als Körper, bilden den Ausgangspunkt für die Arbeiten des Künstlers Kurt Fleckenstein. Als grundlegendes Material favorisiert er Aluminium, Stahlblech oder Blei, oftmals fügt er später auch Plexiglas, Kohle oder Holz hinzu. Für den Künstler hat die Oberfläche eines Werkes zentrale Bedeutung, daher verarbeitet er seine Materialen so, dass Schweißnähte kaum sichtbar und Befestigungen meist versteckt angebracht sind. Die Oberflächenbeschaffenheit des Materials variiert er durch vorherige Bearbeitung, oder er überlässt sie einfach dem Lauf der Zeit. Die fortschreitende Materialveränderung beim Prozess der Verrostung von Metall verleiht den strengen geometrischen Formen eine gewisse Eigendynamik. Vor allem aber durch die gezielte Anordnung der Einzelteile eines Werkes zueinander, oder auch des Gesamtwerkes in seiner Umgebung, scheinen die Objekte in Bewegung zu geraten.

Kunst bewegt
Harmonie und Dynamik in seinen Werken zu verbinden ist für Kurt Fleckenstein eine der wichtigsten Aufgaben bei seiner künstlerischen Arbeit. Das Objekt, welches er für die Preisträgerin des KulturPreis Europa 2005 schuf, vereint diese beiden Elemente: zwei aufrecht stehende Halbkreise aus Edelstahl, die scheinbar ineinander greifen. Die Kugel bzw. der Kreis ist für den Künstler die harmonischste aller Formen, das geschwungene Metall und die versetzt zueinander stehenden Kreise vermitteln Bewegung. Obwohl Kurt Fleckenstein seine Werke am liebsten als "Objekte ohne Symbolgehalt" verstanden sehen will, liegt die Assoziation beim "Objekt KulturPreis Europa 2005" nahe. Das staatlich- ungarische Frühlingsfestival wird für seine 25- jährige Arbeit ausgezeichnet, was auch auf den angebundenen, jüngeren Zweig des Herbstfestivals dieser Organisation ausstrahlt. Die Kunst ist sich sozusagen selbst genug. Die einzelnen Teile haben keine tiefere symbolische Bedeutung, ein Werk kann jedoch als Ganzes eine Wirkung auf den umgebenden Raum, auch auf den Betrachter haben. Wichtig ist dem Künstler, dass ein Objekt immer im Kontext seiner Umgebung steht. Die Ausstrahlung des Kunstwerkes, das positive Zusammenarbeiten von Harmonie und Dynamik, stimmt mit der des Festivals überein.

Offen für Veränderungen
Zu seinen Vorbildern zählt Kurt Fleckenstein Minimal-Art Künstler wie Richard Serra und Donald Judd. Auch er sieht sich als Vertreter dieser Kunstrichtung, als einen Künstler, der jedoch auch immer wieder neue, eigene Wege findet. So fließt vor allem bei seinen Objekten für den Außenraum vieles seiner langjährigen Erfahrung als Landschafts- und Gartenbauarchitekt in die Arbeit ein. Kurt Fleckenstein widmete sich erst nach Vollendung des 50.Lebensjahres voll und ganz seinen künstlerischen Tätigkeiten. Der gebürtige Deutsche aus Mannheim ist heute gerne in Polen tätig. Dort findet er eine große Aufgeschlossenheit gegenüber Veränderungen vor, ein geeignetes Klima für seine Arbeit, ein Klima der Offenheit, dass das KulturForum Europa beim diesjährigen Preisträger in Budapest, in Ungarn gefunden hat und auszeichnet: Eine weitere Kongruenz zu Kunstwerk und Preisträger. (Gesa Pflitsch, Management-Assistentin, KulturForum Europa)

 


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