TÜRKISCHE JAZZ-BALLADEN AUF SCHLOSS BURGAU

Konzert in Haus Jakobholz  KFE-Benefiz-Konzert rührte die Herzen der Besucher 

Im Rahmen einer Benefiz für die krebskranke türkische Malerin Hatice hatte das KulturForum Europa zwei ganz besondere Gäste aus der Weltmetropole Istanbul in den Kreis Düren eingeladen. Die Sopranistin Gülderen Erdogmus vom Opernhaus Istanbul und der Jazz-Gitarrist Cem Tuncer hatten sich spontan bereit erklärt, die Kunstaktion zu unterstützen und unentgeltlich einen musikalischen Beitrag zuzusteuern. Aus diesem Unterfangen wurde ein 3tägiger Musikmarathon ganz besonderer Art.

Zu dem Titel "Bilder vom Leben und Überleben" der Kunstaktion hatten die beiden Musiker ihre neue CD mit Jazz-Balladen "Das Unterste nach oben gekehrt" im Gepäck. Und daraus sang die Operndiva Auszüge, einfühlsam begleitet vom Gitarrenpartner, live und unplugged. 10 Balladen im DMC Verlag, Istanbul erschienen, eine ausdrucksstark Teamarbeit des Trios.

Mit Kunst gegen Krebs
Der Start fiel im Krankenhaus Lendersdorf mit Balladen voll Schwung und mit Ausstrahlung von Lebensfreude, ein perfektes musikalisches Pendant zu den farbenfrohen expressiven Bildexponaten von Hatice zum Thema "Mit Kunst gegen Krebs". Christian Bauer (KFE), stellv. Bürgermeister der Stadt Düren, Rainer Guthausen, Dr. Manfred Steinhoff, Malerin Hatice zusammen mit dem Generalkonsul der Türkei, Mehmet Sertac Sönmezay (v.l.n.r.), der anschließend die Besucher mit türkischen Süßigkeiten verwöhnte. 

Konzert für Geladene
Am Abend gaben beide Musiker als Hommage an die internationalen Gäste einen weiteren konzertanten Beitrag im Haus Jakobholz des KulturForum Europa in Vettweiß, wozu sich auch der ukrainische Pianist Yaromir Bozhenko mit elegischen Kompositionen aus seinem Heimatland gesellte. Die geladenen Gäste erhielten die ersten akustischen Eindrücke und waren anschließend voller Neugier auf den dritten Termin am kommenden Tag.

 

Gülderen Erdogmus - HER SEY ALTÜST

10 Balladen sind im DMC Verlag, Istanbul, vor wenigen Tagen erschienen, eine ausdruckstarke Teamarbeit des Trios.


TÜRKISCHE JAZZ-BALLADEN AUF SCHLOSS BURGAU

Bereits 1992 entstanden die ersten Texte, von denen etliche in die Produktion der neuen CD der Istanbuler Opernsängerin Gülderen Erdogmus eingeflossen sind. Nazire Dedeman, die Texterin, hielt sich damals in der Schweiz auf und schrieb über Monate hinweg ihre inneren Gefühle, die Empfindungen des zurückliegenden Lebens wie eine Abrechung mit sich selber auf. Aus dem Plan eines Tagebuchs wurde eine Ansammlung von Gedichten. 

Nachdem ihr 17jähriger Sohn Umut ums Leben gekommen war und sie am Todestag des Jungen eine jährliche Aktion gegen Waffen in privater Hand veranstaltete, bat sie 2001 Gülderen Erdogmus, einen Liederbeitrag zuzusteuern. Dabei entstand fast zufällig die erste Vertonung eines Gedichts von Nazire Dedeman durch die Sängerin der Istanbuler Oper:

Nach und nach vertonte Gülderen Erdogmus weitere Stücke, aus den Tagebuch-Gedichten wurden musikalische Balladen, jede in einer eigenen Stimmung musikalischer Lyrik von dem Ort und der Zeit, in welcher das Gedicht angesiedelt ist. In Anlehnung an Monteverdi "Das Wort ist der Herr der Musik", unternahm die Sängerin erstmalig einen Ausflug in die Welt der einfühlsamen Vertonung des geschriebenen Worts. Cem Tuncer, ein über die Grenzen der Türkei bekannter junger Jazz-Gitarrist, arrangierte die Balladen und gab ihnen zusammen mit der Aufnahmecrew den Ausdruck, den Texterin und Komponistin jede in ihrer Arbeit kreiert hatten. 

Cem Tuncer umschwärmte mit seiner Gitarre den sanften Ton der Sopranisten und trug den Klang bis in die Höhen der gewaltigen Stimme der Gülderen Erdogmus. Die Finger des Jazz-Gitarristen verzauberten die Saiten des Instruments und regten in einem improvisierten Solo zu starkem Beifall an. Die Sporanistin begeisterte mit der Bandbreite ihrer Stimme sowohl in den einzelnen Lagen als auch mit der bekannten ihr eigenen Kraft eines seltenen Naturorgans. Clauspeter Koscielny, Journalist und Verleger aus Berlin, interpretierte jeden einzelnen der Balladen-Texte in deutscher Sprache und rundetet den Eindruck einer perfekten Inszenierung im Schloss ab.

Der Dank
Bürgermeister Larue hob anschließend die besondere Freude und Ehre für die Stadt Düren hervor, den Rahmen für eine solch großartige KFE-Aktion zu bieten und lud Präsident Topp ein, mit weiteren Aktivitäten wieder einmal in der Region zu Hause zu sein, da das KFE zumeist im ausländischen Raum tätig ist.

Hommage an die türkische Operndiva
Zum Erinnerungsfotos im Renaissance-Schloss Burgau nach einem von Beifall und Lob gekrönten Konzert bat KFE-Präsident Dieter Topp (l.) den Bürgermeister der Stadt Düren, Paul Larue, Frau Bulgu, den türkischen Konsul Aydin Gürsan Bulgu, die Malerin Hatice, die umjubelte Sopranistin Gülderen Erdogmus und ihren perfekten Begleiter auf der Gitarre Cem Tüncer, sowie Clauspeter Koscielny, Journalist und Verleger (v.r.n.l.).

Dieter Topp überreichte den Künstlern ein Bild und ein Schreiben, in welchen auch er den Dank und die Achtung des KulturForum Europa zum Ausdruck brachte. "Kultur beginnt dort, wo zwanglos die Möglichkeit besteht, seine Erfahrungen zu erweitern. Auf diesem Weg haben wir uns befunden, als Sie uns in Deutschland Ihre neue CD vorgestellt haben. Sie haben ein Stück Türkei näher gebracht und damit wertvolle Brückenarbeit zwischen der Türkei und Deutschland und Europa geleistet und zugleich den hohen Standard türkischer Kultur aufgezeigt. Wir gratulieren Ihnen dazu ganz herzlich und wollen Sie bestärken, diesen anspruchsvollen Weg weiter zu beschreiten." 


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